Was deutsche SAP-Berater beim Wechsel in die Schweiz beachten sollten

Köln / Wollerau (Schweiz), 03.06.2014 – Deutsche SAP-Berater, die einen Wechsel in die Schweiz erwägen, sind heute vor allem von den vergleichsweise lukrativen Gehältern beeindruckt. Um den Sprung ins Nachbarland zu meistern, ist jedoch weit mehr zu beachten. Unterschiedliche Mentalitäten und die Erwartungshaltung der Arbeitgeber stellen Bewerber vor große Herausforderungen. Patrick Pajot, Geschäftsführer Schweiz der auf den SAP-Stellenmarkt spezialisierten Personalvermittlung Biber & Associates, zeigt auf, worauf sich SAP-Berater in der Schweiz einstellen sollten. Freuen dürfen sie sich zum Beispiel auf einen freundlichen Umgangston und einen flexiblen Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer jeden Alters.

Patrick Pajot
Patrick Pajot, Geschäftsführer Schweiz, Biber & Associates

Ein Einstieg in den Schweizer SAP-Arbeitsmarkt erscheint auf den ersten Blick oft vor allem finanziell lukrativ. „Die deutschen Berater sind aufgrund der guten Ausbildung immer noch sehr beliebt in der Schweiz“, meint Pajot, der vor zwölf Jahren selbst den Schritt von Deutschland in die Schweiz machte und dort zunächst auch als SAP-Berater tätig war. „Aber zwischen den Unternehmenskulturen in Deutschland und der Schweiz liegen mitunter Welten.“

Um als Deutscher in einem Schweizer Bewerbungsprozess zu bestehen, müsse man sich an seine gute Kinderstube erinnern. Das richtige Maß an Augenkontakt, die Fähigkeit, den anderen ausreden zu lassen, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – das alles seien Aspekte, auf deren Beherzigung die Schweizer größten Wert legten. Es herrsche ein ganz anderer Umgangston im Unternehmen: respektvoller, zuvorkommender, zurückhaltender. Auch wenn die meisten Deutschen, diese Wertschätzung gerne annehmen, heiße das nicht automatisch, dass sie sich selbst auch so verhalten können. „Manche Verhaltensweisen sitzen tief und Veränderungen fallen schwer“, so Pajot.

Die Motivation muss stimmen
SAP-Kompetenz ist in der Schweiz nicht weniger dringend gesucht als in Deutschland. Allein Biber&Associates haben derzeit gut 200 offene Stellen zu vergeben. Das heißt aber nicht, dass jeder Bewerber mit Kusshand genommen wird. Neben der Fähigkeit, sich an die Arbeitskultur anzupassen, prüfen die Unternehmen vor allem die Motivation, sich auf der Stelle, für die man sich bewirbt, über Jahre hinweg einzusetzen. Deshalb ist eine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben von vornherein viel aussichtsreicher als eine nur mit Lebenslauf und Projektliste. Ein fehlendes Anschreiben gilt bei einigen Familienbetrieben, aber auch bei manchem größeren Traditionsunternehmen, regelrecht als Formfehler. Besonders ins Gewicht fällt hier, dass ein Schweizer Unternehmen beträchtliche Kosten und Aufwand hat, um eine Arbeits- beziehungsweise Aufenthaltsbewilligung für den neuen Mitarbeiter zu erhalten. Die Erwartung des Unternehmens ist daher, dass dieser mindestens drei Jahre bleibt. Es wird ungern gesehen, wenn sich Bewerber nur eine „Eintrittskarte“ in die Schweiz besorgen, um dann nach kurzer Zeit zu einem anderen Unternehmen innerhalb des Landes zu wechseln.

Ein Verstoß gegen die Sitten rächt sich langfristig. Denn die Schweiz stellt einen engen und kleinen Arbeitsmarkt dar: Die SAP-Welt kennt sich. Im Bewerbungsprozess spielen Referenzen eine große Rolle, man ruft die bisherigen Arbeitgeber an. Wer da eine Tür ungalant hinter sich geschlossen hat, tut sich unter Umständen schwer, woanders wieder unterzukommen. „Da haben sich manchmal ganz viele Türen gleichzeitig geschlossen“, so Pajot.

Insgesamt ist der Schweizer Arbeitsmarkt jedoch viel flexibler als der deutsche. Die durchschnittliche Verweildauer im Unternehmen ist kürzer. Ein Wechsel eines SAP-Beraters jeweils nach drei bis fünf Jahren ist üblich und stellt keine Schwachstelle im Lebenslauf dar. In Deutschland macht ein Berater seine SAP-Karriere nicht selten in einem oder zwei Unternehmen über einen Zeitraum von bis zu zwanzig Jahren und länger. Die Perspektive für eine SAP-Karriere in der Schweiz umfasst meistens wesentlich mehr Unternehmen, gleichzeitig bauen sich die SAP-Berater dabei ein Netzwerk auf.

Flexibler Arbeitsmarktes mit Chancen für Berater über 50
Im Gegensatz zu Deutschland verlängert sich auch die Kündigungsfrist in der Regel nicht durch eine längere Verweildauer im Unternehmen. Damit geht einher, dass es auch für Bewerber mit über fünfzig Jahren, die vom deutschen Arbeitsmarkt leider oftmals diskriminiert werden, attraktive Job-Chancen gibt. Für den Eintritt in den Schweizer Arbeitsmarkt ist es in diesem Alter nicht zu spät. Angesichts der höheren Schweizer Gehälter kann mancher deutsche SAP-Berater mit 15 Jahren Projekterfahrung, der in der Heimat keine Stelle mehr findet, sogar nochmals auf einer sehr verantwortungsvollen Stelle im Gehalt zulegen. Denn der Schweizer SAP-Markt bietet sehr viele Möglichkeiten unter anderem in den Branchen Chemie, Pharma und Financial Services. Pajot: „Viele Großkonzerne und weltweit agierende Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der Schweiz. Von hier aus werden Prozesse gesteuert und Strategien umgesetzt.“

 

Über Biber & Associates
Biber & Associates ist eine auf das SAP-Umfeld spezialisierte Personalberatung. Das Unternehmen schafft tragfähige Kontakte zwischen Top-Unternehmen im Großkunden- und Mittelstandsbereich und hochqualifizierten SAP-Professionals. Dabei unterstützt und berät Biber & Associates Kunden und Kandidaten schnell, effizient und ergebnisorientiert. Biber & Associates legt Wert auf Transparenz und Offenheit während des gesamten Kontaktprozesses und pflegt mit Kunden und Kandidaten eine von Vertrauen und gegenseitiger persönlicher und fachlicher Wertschätzung geprägte Beziehung. Jobsuchern bietet die Personalberatung durch ihr regionales und internationales Kontaktnetzwerk vielfältige Karrierechancen und spannende Berufsperspektiven in der SAP-Welt. Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter www.biber-associates.de oder www.biber-associates.ch
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